Instagram Facebook Xing Linkedin Youtube
Smart Navigation
Menü

Sie sind hier: Home > Steuertipps > Einzelansicht

Steuertipps > Beruf & Ausbildung > Sonderregelungen für Grenzpendlerinnen und Grenzpendler, die aufgrund des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie im Home-Office arbeiten müssen

Sonderregelungen für Grenzpendlerinnen und Grenzpendler, die aufgrund des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie im Home-Office arbeiten müssen

Da auf­grund des Aus­bruchs der Co­vid-19-Pan­de­mie Grenz­pend­ler ver­mehrt ihrer Tä­tig­keit im Ho­me-Of­fice nach­ge­hen, kann dies auch zu steu­er­li­chen Fol­gen füh­ren. Dies ist dann der Fall, wenn nach den zu­grun­de lie­gen­den Re­ge­lun­gen des Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men der bei­den be­trof­fe­nen Staa­ten das Über­schrei­ten einer be­stimm­ten An­zahl an Tagen, an denen der ei­gent­li­che Tä­tig­keits­staat nicht auf­ge­sucht wird, zu einem teil­wei­sen Wech­sel des Be­steue­rungs­rechts führt.

Im Hin­blick auf die Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men mit Lu­xem­burg, den Nie­der­lan­den und Ös­ter­reich kann ein er­höh­tes Maß an Ho­me-Of­fice-Ta­gen zu einer Än­de­rung der Auf­tei­lung der Be­steue­rungs­rech­te und damit zu einer Än­de­rung der steu­er­li­chen Si­tua­ti­on der be­trof­fe­nen Be­schäf­tig­ten füh­ren. Auf­grund des­sen wur­den mit den ge­nann­ten Staa­ten zeit­lich be­fris­te­te Ver­stän­di­gungs­ver­ein­ba­run­gen ge­schlos­sen.

(Ver­stän­di­gungs­ver­ein­ba­rung zwi­schen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und dem Groß­her­zog­tum Lu­xem­burg vom 03.04.2020, BMF-Schrei­ben vom 06.04.2020; Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­rung zwi­schen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und dem Kö­nig­reich der Nie­der­lan­de vom 06.04.2020, BMF-Schrei­ben vom 08.04.2020; Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­rung zwi­schen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und der Re­pu­blik Ös­ter­reich vom 15.04.2020, BMF-Schrei­ben vom 16.04.2020.)

Nach den Ver­ein­ba­run­gen wer­den Ar­beits­ta­ge der Grenz­pend­ler, die wegen der Be­kämp­fung der Co­vid-19-Pan­de­mie im Ho­me-Of­fice ar­bei­ten, wie nor­ma­le Ar­beits­ta­ge in den je­wei­li­gen Staa­ten be­han­delt.

Aus­nah­men:

Ar­beit­neh­mer, die von die­ser Tat­sa­chen­fik­ti­on Ge­brauch ma­chen, be­nö­ti­gen eine Be­schei­ni­gung des Ar­beit­ge­bers über die Ar­beits­ta­ge, in denen sie ihre Tä­tig­keit auf­grund der Co­vid-19-Pan­de­mie im Ho­me-Of­fice aus­ge­übt haben.

In der Ver­ein­ba­rung mit den Nie­der­lan­den gibt es eine zu­sätz­li­che Re­ge­lung für die in den Nie­der­lan­den an­säs­si­ge Per­so­nen, die nor­ma­ler­wei­se in Deutsch­land ar­bei­ten und ihre Zeit nun auf­grund von Maß­nah­men gegen Co­vid-19 un­tä­tig zu Hause ver­brin­gen.

In der Ver­ein­ba­rung mit Ös­ter­reich ist zudem ge­re­gelt, dass das in Deutsch­land aus­ge­zahl­te Kurz­ar­bei­ter­geld und die in Ös­ter­reich aus­ge­zahl­te Kurz­ar­bei­ter­un­ter­stüt­zung für ent­fal­le­ne Ar­beits­stun­den sowie ähn­li­che Zah­lun­gen, die auf­grund der Maß­nah­men zur Be­kämp­fung der Co­vid-19-Pan­de­mie vom Ar­beit­ge­ber aus­ge­zahlt und von staat­li­cher Seite eines der Ver­trags­staa­ten er­stat­tet wer­den, als Be­zü­ge aus der ge­setz­li­chen So­zi­al­ver­si­che­rung des je­wei­li­gen Staa­tes zu qua­li­fi­zie­ren sind.

Die Ver­ein­ba­run­gen fin­den auf Ar­beits­ta­ge im Zeit­raum vom 11.03.2020 bis zum 30.04.2020 An­wen­dung und ver­län­gern sich nach dem 30.04.2020 au­to­ma­tisch vom Ende eines Ka­len­der­mo­nats zum Ende des nächs­ten Ka­len­der­mo­nats, so­fern sie nicht von der zu­stän­di­gen Be­hör­de eines der Ver­trags­staa­ten min­des­tens eine Woche vor Be­ginn des je­weils fol­gen­den Ka­len­der­mo­nats durch schrift­li­che Er­klä­rung an die zu­stän­di­ge Be­hör­de des an­de­ren Ver­trags­staa­tes ge­kün­digt wird.

Er­gän­zung vom 16.06.2020:

Zwi­schen­zeit­lich wur­den auch Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen mit Bel­gi­en und Frank­reich ge­schlos­sen (Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­rung zwi­schen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und dem Kö­nig­reich Bel­gi­en vom 6. Mai 2020 und Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­rung zwi­schen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und der Fran­zö­si­schen Re­pu­blik vom 13.05.2020).

Nach der Ver­ein­ba­rung mit Bel­gi­en wer­den Ar­beits­ta­ge der Grenz­pend­ler, die wegen der Be­kämp­fung der Co­vid-19-Pan­de­mie im Ho­me-Of­fice ar­bei­ten, wie nor­ma­le Ar­beits­ta­ge in den je­wei­li­gen Staa­ten be­han­delt. Diese Tat­sa­chen­fik­ti­on gilt je­doch nicht für Ar­beits­ta­ge, die un­ab­hän­gig von die­sen Maß­nah­men im Ho­me-Of­fice oder in einem Dritt­staat ver­bracht wor­den wären. V.a. gilt sie dann nicht, wenn Ar­beit­neh­mer laut ar­beits­ver­trag­li­cher Re­ge­lun­gen grund­sätz­lich im Ho­me-Of­fice tätig sind. Ar­beit­neh­mer, die von die­ser Tat­sa­chen­fik­ti­on Ge­brauch ma­chen, be­nö­ti­gen eine Be­schei­ni­gung des Ar­beit­ge­bers über die Ar­beits­ta­ge, in denen sie ihre Tä­tig­keit auf­grund der Co­vid-19-Pan­de­mie im Ho­me-Of­fice aus­ge­übt haben. Die Ver­ein­ba­rung fin­det zu­nächst im Zeit­raum vom 11.05.2020 bis zum 31.05.2020 An­wen­dung. Ab dem 31.05.2020 ver­län­gert sie sich bis zum Ende des fol­gen­den Ka­len­der­mo­nats, wenn die bei­den zu­stän­di­gen Be­hör­den dies min­des­tens eine Woche vor Be­ginn des je­weils fol­gen­den Ka­len­der­mo­nats schrift­lich ver­ein­ba­ren. Mit schrift­li­cher Ver­ein­ba­rung der zu­stän­di­gen Be­hör­den vom 20.05.2020 wurde die Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­rung bis zum 30.06.2020 ver­län­gert.

Nach der Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­rung mit Frank­reich wer­den Ar­beits­ta­ge der Ar­beit­neh­mer, die grenz­über­schrei­tend tätig sind, je­doch nicht die Vor­aus­set­zun­gen nach Art. 13 Abs. 5 des Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men er­fül­len und wegen der Be­kämp­fung der Co­vid-19-Pan­de­mie im Home Of­fice ar­bei­ten müs­sen, wie nor­ma­le Ar­beits­ta­ge in dem je­wei­li­gen Staat be­han­delt. Diese Tat­sa­chen­fik­ti­on gilt je­doch nicht für Ar­beits­ta­ge, die un­ab­hän­gig von die­sen Maß­nah­men im Ho­me-Of­fice oder in einem Dritt­staat ver­bracht wor­den wären. V.a. gilt sie dann nicht, wenn Ar­beit­neh­mer laut ar­beits­ver­trag­li­cher Re­ge­lun­gen grund­sätz­lich im Ho­me-Of­fice tätig sind. Grenz­über­schrei­tend tä­ti­ge Ar­beit­neh­mer, die von die­ser Tat­sa­chen­fik­ti­on Ge­brauch ma­chen, be­nö­ti­gen eine Be­schei­ni­gung des Ar­beit­ge­bers über die Ar­beits­ta­ge, in denen sie ihre Tä­tig­keit auf­grund der Co­vid-19-Pan­de­mie im Ho­me-Of­fice aus­ge­übt haben. Bei Per­so­nen, die im Sinne des Art. 13 Abs. 5 des Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­mens im Grenz­ge­biet eines der Ver­trags­staa­ten ar­bei­ten und ihre stän­di­ge Wohn­stät­te im Grenz­ge­biet eines an­de­ren Ver­trags­staa­tes haben, ist keine Zu­satz­ab­ma­chung er­for­der­lich. Na­tür­li­che Per­so­nen, die in einem Ver­trags­staat an­säs­sig sind und die nor­ma­ler­wei­se im an­de­ren Staat ar­bei­ten und ihre Zeit auf­grund von Co­vid-19-Maß­nah­men un­tä­tig zu Hause ver­brin­gen, kön­nen Leis­tun­gen nach dem So­zi­al­ver­si­che­rungs­recht eines Ver­trags­staat be­zie­hen, ins­be­son­de­re fran­zö­si­schen chômage par­ti­el oder deut­sches Kurz­ar­bei­ter-, Ar­beits­lo­sen- oder In­sol­venz­geld. Diese Leis­tun­gen wer­den nur im An­säs­sig­keits­staat be­steu­ert. Die Ver­ein­ba­rung fin­det im Zeit­raum vom 11.03.2020 bis zum 31.05.2020 An­wen­dung und ver­län­gert sich nach dem 31.05.2020 au­to­ma­tisch am Ende eines jeden Ka­len­der­mo­nats bis zum Ende des fol­gen­den Ka­len­der­mo­nats, so­fern sie nicht von der zu­stän­di­gen Be­hör­de eines der Ver­trags­staa­ten min­des­tens eine Woche vor Be­ginn des je­weils fol­gen­den Ka­len­der­mo­nats durch schrift­li­che Er­klä­rung an die zu­stän­di­ge Be­hör­de des an­de­ren Ver­trags­staa­tes ge­kün­digt wird.

Die Ver­stän­di­gungs­ver­ein­ba­rung mit Bel­gi­en wurde durch das BMF Schrei­ben vom 28.08.2020 bis min­des­tens 31.12.2020 ver­län­gert

(Stand: 16.06.2020)

Bei die­sem Bei­trag han­delt es sich um einen re­dak­tio­nel­len Text des Re­dak­ti­ons­teams. Die­ser Bei­trag er­setzt keine Be­ra­tung im Rah­men einer Mit­glied­schaft in un­se­rem Lohn­steu­er­hil­fe­ver­ein. Eine Be­ra­tungs­leis­tung im kon­kre­ten Fall fin­det nur im Rah­men einer Mit­glied­schaft in­ner­halb der Be­ra­tungs­be­fug­nis gemäß § 4 Nr. 11 StBerG statt.


Rund 1.200 Beratungsstellen bundesweit

Finden Sie Ihre persönliche Lohnsteuerhilfe-Beratungsstelle vor Ort!

Karte und Lupe

Beratungsstellensuche